Der Vermieter

Samstag, 18. April 2015

Im allgemeinen liebe ich unsere Wohnung. Sie ist groß und hell, hat eine wunderbare Zimmeraufteilung, eine große Wohnküche und eine Badewanne. Das Schlafzimmer geht zum Garten raus, ist schön ruhig und auch im Sommer nicht zu warm. Das ist nur eine Sache...
Unser Vermieter. Ich habe ja immer mal wieder über ihn berichtet, er ist ziemlich verplant, macht sich um wenige Dinge wirklich Gedanken und lebt so in den Tag hinein. Das kann er natürlich alles machen, es ist schließlich sein Leben. Aber er ist eben auch so, wenn es um das Haus, wenn es um unsere Wohnung geht.
Für mich ist diese Badezimmer-Geschichte inzwischen so verworren und durcheinander aber ich versuche mal, es ganz simpel herunterzubrechen. In der Hoffnung, dass ich dann erst einmal wieder mit dem Thema abschließen kann.
Im September 2014 kamen Bauarbeiter. Der Vermieter baut gerade das Dach zu einer Wohnung aus und dafür müssen natürlich auch Wasser- und Gasleitungen verlegt wurden.
Also machte man in unser Badezimmer zwei Löcher. Eines in die Decke, nach oben ins Dachgeschoss. Eines in den Boden, nach unten zum Vermieter und von dort aus in den Keller. Danach geschah sehr lange nichts.
Im Dezember 2014 sollten wir über Weihnachten Besuch bekommen. Dieser Besuch wollte nicht gerne den Vermieterkindern beim spielen (und hochrufen - ja, das haben sie gerne getan) zuhören, während er auf der Toielette saß. Wir setzten also dem Vermieter eine Frist und bis zum 21. 12. waren beide Löcher zu und die Bauarbeiten in unserer Wohnung abgeschlossen.
Oben und unten ging es schleppend voran, mal war jemand da und das Wasser wurde (unangekündigt) für vier Stunden abgestellt. Mal geschah mehrere Wochen überhaupt nichts.
Wir waren leidlich zufrieden denn unser Badezimmer war inzwischen schöner als vorher und wir hatten weitestgehend unsere Ruhe.
Soweit so gut. Nun gibt es aber noch einen zweiten Handlungsstrang in dieser Geschichte.
In unserem Badezimmer hatten wir einen eigenen Gaszähler und einen Boiler für unser Warmwasser. Beides wurde ausgebaut. Der Stromzähler blieb wie gehabt im Keller und für Warmwasser und Heizung sollten wir einen Wärmezähler bekommen.
Am 4. Dezember 2014 wurde unser Gaszähler ausgebaut. Alles kein Problem, so sagte man uns. Der Zähler werde nun zu den Städtischen Werken gebracht, dann bekämen wir Bescheid über die Abmeldung und in der Zwischenzeit würde der neue Wärmezähler eingebaut. So müssten wir künftig nur noch den Strom selbst an die Städtischen Werke zahlen, das Gas würde über die Nebenkostenabrechnung abgerechnet.
Heute haben wir den 18. April 2015. Bisher wurde weder der alte Gaszähler abgemeldet, noch ein Wärmezähler eingebaut. Der Vermieter hat also den gesamten Winter hindurch für uns die Heizkosten gezahlt. Bisher hat ihn das wohl nicht gekratzt, doch heute fielen dann so (Halb-)Sätze wie "die Gaskosten aufteilen" und "sich schon einig werden".
Und ganz ehrlich? Ich finde das einfach unfassbar. Wir haben unseren Vermieter insgesamt fünf Mal auf den Wärmezähler angesprochen (einmal in jedem Monat) und drei Mal selbst bei den Städtischen Werken angerufen.
(Dort versicherte man uns, dass wir wirklich nichts abmelden könnten, ja nicht einmal dürften. Wir sollten darauf warten, bis man den Gaszähler für uns abmelde. So lange sollten wir allerdings unseren Abschlag weiterzahlen.)
Ich kann verstehen, dass unser Vermieter sehr viel Geld ausgibt für den Ausbau und dass er nicht noch unser Gas mitzahlen möchte. Aber ganz ehrlich? Es macht mich wütend.
Denn ich habe mich um alles gekümmert, ganz oft erinnert und so viel wie möglich selbst übernommen.
Und wenn er seinen Hintern nicht hochkriegt, dann werde ich das nicht zu meinem Problem machen. Wenn er Geld möchte, muss er sich mit der Heizungsfirma auseinandersetzen, die einfach nicht fertig wird und seine Anweisungen nicht beachtet.
Es macht mir nur einfach ein schlechtes Gefühl, dass er mir nun das Gefühl vermittelt, ich wolle ihn über den Tisch ziehen. Weil das einfach nicht wahr ist.
Dass wir noch immer keine Abrechnung (ja nicht einmal eine Ablesung) für unsere Nebenkostenabrechnung für 2013 haben, passt da einfach nur dazu.

Momentan haben der Liebste und ich den Blick auf eine Wohnung geworfen, die vielleicht in diesem Jahr irgendwann frei wird. Mit einem ordentlichen Vermiter (den kenne ich nämlich schon), der weiß was er tut. Bei dem man regelmäßig eine Nebenkostenabrechnung erhält. Und dem nicht alles egal ist.

Bis dahin, so habe ich mir vorgenommen, werde ich mich stur stellen. Wenn unser Vermieter Geld haben möchte, dann soll er
1) uns zuerst einmal die Nebenkostenabrechnung für 2013 aufstellen. Im Anschluss die für 2014 und erst im nächsten Jahr die für 2015
2) mir nachweisen, wie hoch mein Gasverbrauch in der Zeit tatsächlich war. Falls er das nicht kann, ist es nicht mein Problem.
Ich werde jedenfalls keine Pauschale an ihn bezahlen, nur damit er zufrieden ist und Ruhe gibt.
Und zur Not werde ich mal zum Mieterschutzbund gehen und denen dort die Problematik erklären. Oder es zumindest versuchen...

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