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Wenn der Freund seine Exfreundin auf einer Grillparty trifft, fühlt sich das erst mal komisch an. Vor allem, wenn man selbst erst arbeiten muss (und das auch noch an einem Samstag) und dann den Abend allein zu Hause verbringt, müde und erschöpft von einer anstrengenden Woche. Doch wenn dann gegen elf Uhr das Telefon klingelt und einen weckt, weil man über dem neuen Buch irgendwann zwischen neun und zehn eingeschlafen ist, und der Freund dran ist, dann ist das alles nicht so schlimm. Wenn er erzählt, dass der Abend ganz lustig war und überraschend unkompliziert, dann wundert man sich selbst darüber, dass da kaum etwas sticht oder piekt im Herzen. Sondern dass man es ihm gönnt, weil man selbst weiß, wie es ist, jemanden nach einer gescheiterten Beziehung zu verlieren, jemanden, der einem so unglaublich nahe stand und so viel über einen wusste. Und spätestens bei dem Satz "...und sie hat gemerkt, dass ich über sie hinweg bin." oder "Ich möchte dich morgen so gern sehen!" ist jedes etwaige Stechen fort und man freut sich einfach darauf, ihn morgen zu sehen.
Etwas traurig macht einen dann höchstens die Tatsache, dass man selbst es nicht geschafft hat, Freunde zu bleiben oder zu werden. Und dass es dazu auch kaum noch eine Chance gibt (zumindest nicht in den nächsten Jahren), weil es einfach nicht passt.




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